Samstag, 12. April 2014

kfd-Nordwalde "Demenz- eine Herausforderung

35 Frauen und Männern waren der Einladung des St.Augustinus Altenzentrums und der Katholischen Frauengemeinschaft gefolgt sich umfassend über "Demenz-eine Herausforderung" zu informieren. Im Haus Chiara referierte Frau Oberfeld, Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie. Sie leitet sowohl das Gerontopsychiatrische Zentrum der Alexianer, als auch das Demenz-Servicezentrum NRW für Münster und die Kreise Coesfeld, Borken und Steinfurt im Clemens-Wallrath-Haus an der Josefstraße in Münster. Zudem ist Frau Oberfeld Demenz­beauftragte der Ärztekammer Westfalen-Lippe und arbeitet in dieser Funktion an einer besseren Vernetzung aller an der Versorgung von De­menzkranken Beteiligten. Nachdem sie kurz Ihre Einrichtung vorgestellt hatte, bot sie einen höchst informativen, immer um Allge­meinverständlichkeit bemühten Vor­trag, der alle in seinen Bann zog .Die Referentin begann mit einer grund­sätzlichen Definition des Begriffs De­menz: In der wörtlichen Übersetzung aus dem Lateinischen heißt „De-Mens“ so viel wie „Weg vom Geist“ und umschreibt somit treffend das Hauptmerkmal einer Demenzerkrankung: den Verlust geistiger Fähigkeiten. Medizinisch gesehen, versteht man unter einer Demenz eine anhaltende Störung höherer Hirnfunktionen – wie Gedächtnis und Denken – in Folge einer krankhaften Veränderung im Gehirn.
Vor dem 60. Lebensjahr sind Demenzerkrankungen sehr selten. Danach steigt jedoch das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, sprunghaft an. So ist im Alter zwischen 85 und 90 bereits jeder Vierte betroffen. Mit dem wachsenden Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung wird in Zukunft die Zahl Demenzkranker weiter ansteigen Diese Aussagen illustrierte Frau Oberfeld mit sehr anschaulichen konkreten Beispielen aus ihrer praktischen Arbeit. Weltweit wird die Zahl der Demenzkranken auf 26 Millionen geschätzt. Dies sind Orientierungs­störungen, Veränderungen des Verhaltens und der Befindlichkeit, wie z.B. Unruhezustände, Niedergeschlagenheit oder eine ausgeprägte Angst vor Veränderungen. Diese Aussagen illustrierte Frau Oberfeld mit sehr anschaulichen konkreten Beispielen aus ihrer praktischen Arbeit. Dabei betonte sie immer wieder, das es sehr wichtig ist, dass die pflegenden Angehörigen auch an sich denken. Sie brauchen auch Auszeiten.Nur wenn es den Pflegern gut geht, ist auch der Kranke zufrieden. Der Demenzkranke reagiert sehr sensibel auf Stress und Unstimmigkeiten.
Die Chance Fragen zu stellen und sich auszutauschen, nutzten die Besucher gerne und Frau Oberfeld gab auch die Anregung, vieles gelassener zu sehen, im Umgang mit den Demenzkranken. Sie sehen die Welt mit anderen Augen und sie da abzuholen, wo sie gerade stehen, ist für sie am Besten. Gut informiert und mit der Bitte nach mehr Veranstaltungen in dieser Art gingen die Besucher nach Hause.