Sonntag, 30. September 2012

Frauen geben Kirche Zukunft

"Frauen geben Kirche Zukunft", so lautet das Motto der diesjährigen Aktionswoche, zu der die kfd bundesweit aufgerufen hatte. Die kfd St. Dionysius in Nordwalde folgte dem Aufruf mit einer besonders gestalteten Eucharistiefeier am Mittwoch (26.09.2012) und einer anschließenden Gesprächsrunde.
Zum Gottesdienst hatten sich ungefähr 20 Frauen um den Taufbrunnen im Chorraum versammelt. Zu Beginn nahmen alle jeweils ein brennendes kfd-Licht in die Hand und bewegten sie sich mit einfachen Schritten und Gesten im Kreis. Es war eine eindrucksvolle Veranschaulichung des Evangeliums vom Licht der Welt, das vor den Menschen leuchten soll (Mt 5,13-16). Danach wurden die Lichter so auf ein vorbereitetes Transparent gesetzt, dass sie das Wort ZUKUNFT bildeten. Indem Menschen ihre Begabungen und Charismen einbringen, sind sie Licht der Welt und machen Zukunft möglich. Das gilt ins besonders auch für Frauen.



Aber stimmt das Verhältnis von Einsatz und Einfluss, von Mitarbeit und Anerkennung der Frauen in der Kirche? Wie sieht es in unserer Gemeinde aus? Um solche Fragen ging es in der anschließenden Gesprächsrunde im Pfarrsaal. Pastoralreferentin Ulla Lappe hatte einen Fragebogen der kfd bearbeitet und konnte interessante Zahlen liefern. Typisch erschien die Geschlechterverteilung in den kirchlichen Gremien: Während im Pfarrgemeinderat 57 % Frauen und nur 43 % Männer mitarbeiten, gibt es in Nordwalde im Kirchenvorstand gerade mal 33 % Frauen. Ob die Frauen bei finanziellen Entscheidungen und Verwaltungsdingen keine Chancen haben oder ob ihren Interessen eher die kreative Gestaltung eines lebendigen Gemeindelebens entspricht, wurde kontrovers diskutiert.
Fest steht, dass ein lebendiges Gemeindeleben ohne das vielfach ehrenamtliche Engagement von Frauen heute nicht mehr denkbar wäre. Selbstverständlicher als noch vor Jahren bringen Frauen ihre Charismen und Begabungen in die Kirche ein. Sie übernehmen liturgische Dienste, setzen sich in der Katechese ein, tragen Verantwortung in Gremien auf Pfarr- und Diözesanebene, sind Gemeinde- und Patoralreferentinnen.
Ein Teil der Teilnehmerinnen zeigte sich mit dem bisher Erreichten durchaus zufrieden, ein anderer Teil aber meinte, dass Frauen erst dann die volle Anerkennung in der kath. Kirche hätten, wenn ihnen auch die Möglichkeit zur Diakonen- und Priesterweihe gegeben wären.
Zu dieser Thematik sollte die kfd demnächst einen eigenen Vortragsabend anbieten.